Inhaltsverzeichnis
Der Betrieb 34/2019
Editorial
Eva Kunze | S. M1 |
Gastkommentar
Brauche ich eine Verfahrensdokumentation? RiFG Dr. Franziska Peters Die Frage nach dem Umgang mit digitalen Kassen- und Buchführungsdaten nimmt in steuerlichen Außenprüfungen immer mehr Raum ein. In jüngerer Zeit wird dabei von Vertretern der Finanzverwaltung zunehmend auf die sog. „Verfahrensdokumentation“ verwiesen. | S. M4-M5 |
Betriebswirtschaft
Externe Qualitätskontrollen bei Abschlussprüfern von privaten Unternehmen – eine Bestandsaufnahme Prof. Dr. Hansrudi Lenz Es ist fraglich, ob die vom Gesetzgeber mit der Einführung der externen Qualitätskontrolle im Jahr 2000 verfolgten Ziele – Beteiligung des gesamten Berufsstands am System, erhöhtes Vertrauen der Öffentlichkeit in Abschlussprüfungen, einheitliche Qualitätsstandards bei allen gesetzlichen Abschlussprüfungen bei privaten KapGes. – erreicht wurden. Zu vermuten ist, dass zahlreiche kleinere und mittelständische Praxen aufgrund der Kosten der externen Qualitätskontrolle keine gesetzlichen Abschlussprüfungen mehr durchführen. […] | S. 1857-1863 |
Steuerrecht
RA/StB/FAStR Prof. Dr. Jochen Lüdicke Der Beitrag beschreibt die im Gesetzesentwurf angelegte Ausweitung und Neuanlage von GrESt-Tatbeständen. Da oft keine Grundstückstransaktion umgangen wird, wird weiter dargelegt, wie eine sachgerecht abgegrenzte Neuregelung aussehen könnte und sollte. Es steht zu hoffen, dass der Entwurf wegen der massiven Steuererhöhungen nicht unverändert den parlamentarischen Prozess übersteht. | S. 1864-1868 |
Praxisfälle zu § 1 Abs. 2a GrEStG – Verschärfungen und Zweifelsfragen nach neuer Erlasslage RA/FAStR/StB Dr. Stefan Behrens / StB Dr. Thomas Wagner Am 12.11.2018 wurden die überarbeiteten gleichlautenden Ländererlasse zu § 1 Abs. 2a GrEStG veröffentlicht. Die Erlasse enthalten für praktisch wichtige Bereiche einige (ggf. verschärfende) Änderungen im Vergleich zu den bisherigen Erlassen vom 18.02.2014. Die Verfasser diskutieren ausgewählte Beispielsfälle und vertreten dabei zumeist von den neuen Erlassen abweichende oder einschränkende Sichtweisen. Nochmals erheblich an Relevanz werden die diskutierten Fälle gewinnen, wenn – wie derzeit nach dem RegE vom 09. […] | S. 1868-1875 |
Leistungsbeschreibung bei Waren im Niedrigpreissegment RiBFH Dr. Hans-Hermann Heidner Es ist ernstlich zweifelhaft, ob der Vorsteuerabzug aus Rechnungen im sog. Niedrigpreissegment hinsichtlich der Leistungsbeschreibung voraussetzt, dass die Art der gelieferten Gegenstände mit ihrer handelsüblichen Bezeichnung angegeben wird oder ob insoweit die Angabe der Warengattung („Hosen“, „Blusen“, „Pulli“) ausreicht. Es ist zudem ernstlich zweifelhaft, ob beim Vorsteuerabzug Gutglaubensschutz nur im Billigkeitsverfahren zu gewähren ist. […] | S. 1876-1877 |
BMF, Schreiben vom 08.08.2019 – IV C 5 – S 2332/07/0004 :004 [2019/0686812] | S. 1877 |
BMF, Schreiben vom 08.08.2019 – IV C 5 – S 2333/19/10001 [2019/0688089] | S. 1877-1878 |
Besteuerung von Versicherungserträgen i.S.d. § 20 Abs. 1 Nr. 6 EStG BMF, Schreiben vom 09.08.2019 – IV C 1 – S 2252/19/10011:004 [2019/0686062] | S. 1878 |
Zuordnung von teilunternehmerisch genutzten Gegenständen OFD Karlsruhe, Kurzinformation vom 13.08.2019 – S 7300 | S. 1878 |
Beteiligung an einer KapGes. als notwendiges Betriebsvermögen eines Einzelgewerbetreibenden BFH, Urteil vom 12.06.2019 – X R 38/17 | S. 1879-1882 |
Zur Qualifizierung der Tätigkeit eines Prüfingenieurs BFH, Urteil vom 14.05.2019 – VIII R 35/16 | S. 1882-1884 |
Nachträgliche Entgelterhöhung im Kundenbindungssystem BFH, Urteil vom 26.06.2019 – V R 64/17 | S. 1885-1887 |
Wirtschaftsrecht
Digitalisierung des stationären Vertriebs und automatisierte Geschäftsräume Dr. Michael Kieffer Die Digitalisierung verändert auch den stationären Handel zunehmend. Verkaufsprozesse und deren Dokumentation sollen weitgehend elektronisch abgewickelt werden. Im nächsten Schritt soll der Verkauf von Waren und Dienstleistungen auch voll automatisiert ohne die physische Präsenz eines Verkäufers vollzogen werden. Im Folgenden wird untersucht, was dabei hinsichtlich der Beweiskraft elektronischer Dokumentation zu berücksichtigen ist und inwieweit die Verbraucherrechte gem. […] | S. 1888-1892 |
BGH, Urteil vom 27.06.2019 – IX ZR 167/18 | S. 1893-1903 |
Arbeitsrecht
RA/FAArbR Prof. Dr. Bernd Schiefer / RA Prof. Dr. Michael Worzalla Die zunehmende Digitalisierung führt zu Spannungen zwischen tatsächlichem Arbeitsalltag und der zugrunde liegenden Rechtslage. Das betrifft etliche arbeitsrechtliche Bereiche. Der erste Teil der Beitragsreihe befasst sich mit den individualarbeitsrechtlichen Aspekten, wie z.B. Ausübungen des Direktionsrechts, Homeoffice und mobiles Arbeiten. | S. 1904-1908 |
Vergütungspflichtiger Bereitschaftsdienst in der Pflegebranche RAin/FAinArbR Dr. Andrea Panzer-Heemeier / RAin Carina Engelhard Nach der bis zum 31.12.2017 geltenden 2. PflegeArbbV durfte aufgrund kollektiver oder einzelvertraglicher Regelung die Zeit des Bereitschaftsdienstes einschließlich der geleisteten Arbeit lediglich mit 25% als vergütungspflichtige Arbeitszeit bewertet werden. Dies konnte – bezogen auf die insgesamt geleisteten Arbeitsstunden – zu einer Unterschreitung des allgemeinen Mindestlohnniveaus führen. Der hierdurch eintretende Widerspruch zwischen der PflegeArbbV und dem MiLoG wurde durch eine Übergangsregelung in § 24 MiLoG zulasten des MiLoG aufgelöst, um auf Grundlage des AEntG erlassene branchenspezifische Mindestlöhne schrittweise zu harmonisieren. […] | S. 1909 |
Orientierungspraktikum trotz Unterbrechungen mindestlohnfrei RAin/FAinArbR Christina Kamppeter / RAin Verena Holzbauer Freiwillige Praktika zur Orientierung für eine Berufsausbildung oder für die Aufnahme eines Studiums, die eine Dauer von drei Monaten nicht überschreiten, sind nach dem Mindestlohngesetz nicht zu vergüten. Doch wie muss die Drei-Monatsgrenze gehandhabt werden? Ist es möglich, das Praktikum in verschiedene Abschnitte aufzuteilen? Darf man das Praktikum nachträglich um Unterbrechungszeiten z. […] | S. 1910 |
Kündigung wegen fehlender Englischkenntnisse nach Änderung der Betriebsorganisation Ass. Marcel Hagedorn Organisiert der Arbeitgeber einen Betrieb so um, dass an sämtliche Arbeitsplätze die Anforderung bestimmter Fremdsprachenkenntnisse auf einem bestimmten Niveau gestellt wird, können Arbeitnehmer ohne diese Fremdsprachenkenntnisse nicht personenbedingt gekündigt werden. In Betracht kommt dann nur die betriebsbedingte Kündigung. Sind Organisationsentscheidung und Kündigungsentschluss praktisch deckungsgleich, gilt die Vermutung nicht, die Organisationsentscheidung sei aus sachlichen Gründen erfolgt. […] | S. 1911 |
Anfechtung der Betriebsratswahl und Feststellung der Arbeitnehmerzahl durch den Wahlvorstand RA/FAArbR Tobias Grambow Bei der Betriebsratswahl obliegt es dem Wahlvorstand, die Zahl der in der Regel beschäftigten wahlberechtigten Arbeitnehmer zu ermitteln, um die Mitgliederstärke des zu wählenden Betriebsrats gem. § 9 BetrVG feststellen zu können. Dem Wahlvorstand steht im Rahmen seines pflichtgemäßen Ermessens ein Beurteilungsspielraum zu. Dessen Grenzen zeigt das LAG Nürnberg auf. | S. 1912 |
Weitere Magazin-Inhalte
Betriebswirtschaft / Kurzbeitrag: Externe Qualitätskontrollen bei Abschlussprüfern Der Beitrag untersucht, ob die vom Gesetzgeber mit der Einführung der externen Qualitätskontrolle für Abschlussprüfer im Jahr 2000 verfolgten Ziele erreicht wurden. | S. M8 |
Steuerrecht / Kurzbeitrag: Die Reform der Grunderwerbsteuer ist unternehmensfeindlich Der Gesetzgeber plant eine massive Ausweitung von Grunderwerbsteuertatbeständen. Dabei tut er deutlich zu viel des Guten. Nachbesserungen sind wünschenswert. | S. M9 |
Steuerrecht / Kurzbeitrag: Praxisfälle zu § 1 Abs. 2a GrEStG: Verschärfungen und Streitfragen Wie sind Erwerbsvorgänge nach § 1 Abs. 2a GrEStG zu bewerten? Die aktualisierten Ländererlasse lassen in vielen Fällen eine strengere Handhabung durch die Verwaltung erwarten. | S. M10 |
Wirtschaftsrecht / Kurzbeitrag: Geltung von Verbraucherrechten in digitalisierten Geschäftsräumen Verkaufsprozesse und deren Dokumentation werden auch im stationären Handel zunehmend elektronisch abgewickelt. Das hat weitreichende rechtliche Konsequenzen. | S. M11 |
Arbeitsrecht / Kurzbeitrag: Zwischen digitalem Fortschritt und arbeitsrechtlicher Realität Die arbeitsrechtlichen Probleme im modernen Erwerbsleben verschärfen sich zunehmend. Der Gesetzgeber könnte Rechtssicherheit schaffen – zaudert aber. | S. M12 |