Inhaltsverzeichnis - Der Betrieb 29/2021
Inhaltsverzeichnis

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Der Betrieb 29/2021

Editorial

Die KöMoG-Option – Traum oder Albtraum?

Sixten Abeling

S. M1
DB1372461

Gastkommentar

Große Familienpersonengesellschaften – Glückspilze dank KöMoG?

Prof. Dr. Stephan Meyering / Dr. Sandra Müller-Thomczik

Das Gesetz zur Modernisierung des Körperschafsteuerrechts (KöMoG) sieht für Personengesellschaften eine Option zur Besteuerung als Körperschaft vor (vgl. BT-Drucks. 19/28656). Der Bundestag hat am 21.05. bereits zugestimmt, die Zustimmung durch den Bundesrat erfolgte am 25.06.

S. M4-M5
DB1367273

Betriebswirtschaft

Die risikoadäquate Bestimmung von Eigenkapitalkosten bei konzerninternen Routinefunktionen

Prof. Dr. Duc Hung Tran / Dr. Felix Ebeling

Eigenkapitalkosten sind eine wesentliche Determinante bei der Wertbestimmung von Unternehmen und Unternehmensteilen. Die Eigenkapitalkosten werden regelmäßig mittels des CAPM bestimmt. Für sog. konzerninterne Routinefunktionen mit geringem Risiko stellt diese Bestimmung mittels CAPM ein Problem dar, da börsennotierte Peergroups für eine zuverlässige Bestimmung des Beta-Faktors meist nicht identifizierbar sind. Damit ergeben sich bei Bewertungen von Routineunternehmen Unsicherheiten und Konfliktpotenzial in steuerlichen Betriebsprüfungen. […]

S. 1553-1560
DB1357004

Steuerrecht

Rein in die KSt, raus aus der KSt: Chancen und Risiken des Optionsmodells für die Praxis

StB Dr. Anja Rickermann

PersGes. werden im deutschen Steuerrecht transparent besteuert. Nicht die PersGes. selbst, sondern ihre Gesellschafter sind Subjekte der Ertragsbesteuerung. Nach dem KöMoG können PersGes. sich nun auf Antrag als sog. optierende Gesellschaften in den Katalog der körperschaftsteuerpflichtigen Gesellschaften aufnehmen lassen. Für sie gilt dann das Trennungsprinzip. Eine Besteuerung erfolgt zunächst auf Ebene der Gesellschaft und bei Gewinnentnahmen auch auf Ebene der Gesellschafter. […]

S. 1561-1567
DB1369325

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die steuerliche Unternehmensbewertung im vereinfachten Ertragswertverfahren

Dipl.-Fw. (FH) Jonas Heeke / Dipl.-Fw. (FH) Julian Meinert

Die weltweit grassierende Corona-Pandemie trifft Unternehmen vieler Branchen weiterhin mit großer Wucht. Umsätze und Gewinne der betroffenen Marktteilnehmer sind als Folge teilweise stark eingebrochen. Der Beitrag klärt die steuerlichen Auswirkungen für die Unternehmensbewertung im vereinfachten Ertragswertverfahren. Insbesondere wird dabei aufgezeigt, wann Beratungsbedarf besteht und in welchen Fallgestaltungen der Nachweis des niedrigeren Verkehrswerts in welcher Form erfolgen muss. […]

S. 1567-1571
DB1367388

Modernisierung der deutschen Außenprüfung – Forderungen der Verbände und Diskussionsstand in der Finanzverwaltung

StB Dr. Andreas Kowallik

Im Jahr 2019 waren 8,3 Mio. Unternehmen in der Bp-Kartei der deutschen FÄ erfasst, von denen 181.345 (2,2%) geprüft wurden; von den 191.893 steuerlichen G-Betrieben wurden 38.876 (20,3%) geprüft. Trotz hoher Erwartungen und vieler Reformvorschläge gab es seit zehn Jahren wenig Innovation. Im Jahr 2019 hat das BMF eine Arbeitsgruppe zur Bp-Reform gegründet sowie im Herbst 2020 deren Existenz bestätigt und erste Einblicke in ihre Themen gegeben. […]

S. 1572-1574
DB1364811

Ertragsteuerliche Behandlung von Aufwendungen zum Erwerb von (Atem-)Schutzmasken und Antigen-Selbsttests

OFD Frankfurt/M., Verfügung vom 23.06.2021 – S 2500 A-213-St 214

S. 1574
DB1371275

Konsultationsvereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich vom 17.06.2021

BMF, Schreiben vom 18.06.2021 – IV B 3 – S 1301-AUT/20/10001 :002 [2021/0705010]

S. 1575-1576
DB1370332

DBA-Schweiz: Konsultationsvereinbarung vom 21.06.2021

BMF, Schreiben vom 23.06.2021 – IV B 2 -S 1301-CHE/07/10015-16 [2021/0721141]

S. 1576
DB1371229

Zur Verfahrensaussetzung bei zweifelhafter Annahme einer typisch stillen Gesellschaft

BFH, Urteil vom 12.04.2021 – VIII R 46/18

S. 1581-1583
DB1369079

Umsatzsteuerrechtliches Entgelt bei „0%-Finanzierung“

BFH, Urteil vom 24.02.2021 – XI R 15/19

S. 1584-1586
DB1371854

Wirtschaftsrecht

Gesetz zur weiteren Stärkung des Anlegerschutzes: Änderungen im Vermögensanlagengesetz und im Kapitalanlagegesetzbuch

RA und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Sven Johannsen

Das Gesetz zur weiteren Stärkung des Anlegerschutzes (nachfolgend „Anlegerschutzstärkungsgesetz“) ist am 20.05.2021 durch den Deutschen Bundestag angenommen worden. Das Anlegerschutzstärkungsgesetz ändert in Form des Artikelgesetzes insb. Vorschriften des Vermögensanlagengesetzes (nachfolgend „VermAnlG“) und des Kapitalanlagegesetzbuches (nachfolgend „KAGB“). Die durch das Anlegerschutzstärkungsgesetz beschlossenen Änderungen treten weitgehend einen Monat nach dessen Verkündung in Kraft. […]

S. 1587-1591
DB1369626

Keine konzernübergreifende Wissenszurechnung bei der Deliktshaftung gem. § 826 BGB

RA Dr. Günter Seulen / RA Dr. Andreas Krebs

In einem aktuellen Urteil im Diesel-Komplex stellt der BGH klar, dass sich Konzerntöchter im Hinblick auf eine sittenwidrige Schädigung das Wissen der Konzernmutter grundsätzlich nicht zurechnen lassen müssen.

S. 1592
DB1370405

Zeitliche Begrenzung der Nachhaftung bei Herabsetzung der Hafteinlage eines Kommanditisten

BGH, Urteil vom 04.05.2021 – II ZR 38/20

S. 1593-1597
DB1370675

Arbeitsrecht

Auskunft durch den Arbeitnehmer im Lichte des Verbandssanktionengesetzes: Was darf er? Was muss er?

RA/FAArbR Prof. Dr. Peter Schrader / Julius Siegel

Was bedeutet das intendierte Gesetz über die Sanktion von Verbänden für die Auskunft des Arbeitnehmers gegenüber seinem Arbeitgeber? Was darf er? Was muss er?

S. 1605-1607
DB1368556

EuGH zum gleichen Entgelt für Männer und Frauen

RA/FAArbR Dr. Markus Kappenhagen

Erfolg für 6.000 britische Kläger vor dem EuGH: Der unionsrechtlich geregelte Grundsatz des gleichen Entgelts für Frauen und Männer gilt unmittelbar zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern. Die Entgeltbedingungen müssen aber auf „dieselbe Quelle“ zurückzuführen sein.

S. 1608
DB1369777

Zur Nichtigkeit einer pauschalen Ausschlussklausel in einem Arbeitsvertrag

Ass. iur. Jonas Kannen

Das BAG hat unter ausdrücklicher Aufgabe seiner bisherigen Rechtsprechung entschieden, dass eine arbeitsvertragliche Ausschlussklausel, die pauschal den Verfall aller nicht innerhalb einer bestimmten Frist geltend gemachter Ansprüche vorsieht, nichtig sei. Der Arbeitgeber müsse die Ausschlussklausel auch nicht nach den Grundsätzen über die personale Teilunwirksamkeit gegen sich gelten lassen.

S. 1609
DB1367424

Gleichbehandlung bei Nachtarbeit

Dr. Thomas P. Stähler

Das BAG fragt den EuGH, ob es gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz des Art. 20 der Charta der Grundrechte i.V.m. Vorgaben der EG-Arbeitszeitrichtlinie verstoßen kann, wenn ein Tarifvertrag für regelmäßige Nachtarbeit geringere Zuschläge vorsieht als für unregelmäßige Nachtarbeit und nach dessen Vorgaben zusätzlich zu den gesundheitlichen Risiken auch Belastungen wegen schlechterer Planbarkeit von Arbeits- und Freizeit ausgeglichen werden sollen. […]

S. 1610
DB1367425

Anforderungen an die Vertragsgestaltung zur Abbedingung des Gleichstellungsgrundsatzes

RA/FAArbR Dr. Alexander Bissels / RAin/FAinArbR Kira Falter

Am 16.12.2020 hat sich das BAG in drei Entscheidungen (erneut) im Rahmen der von den klagenden Zeitarbeitnehmern geltend gemachten Equal-Pay-Ansprüchen mit den maßgeblichen, den Gleichstellungsgrundsatz prägenden Anforderungen auseinandersetzen müssen (Az. 5 AZR 22/19; 5 AZR 131/19, DB 2021 S. 1137; 5 AZR 143/19 (A). In dem hiesig besprochenen Urteil nutzte der 5. Senat die Gelegenheit, um sich mit der erst im Oktober 2019 entwickelten Rechtsprechung des 4. […]

S. 1611-1612
DB1368190

Ansprüche auf Urlaubsvergütung und -abgeltung sind (Neu-)Masseverbindlichkeiten

RA/FAArbR Henrik Lüthge / RAin/FAinArbR Laura Brüning

Nimmt der starke vorläufige Insolvenzverwalter oder der Insolvenzverwalter nach Anzeige der Masseunzulänglichkeit Arbeitsleistung in Anspruch, sind Ansprüche auf Urlaubsvergütung und -abgeltung stets als (Neu-)Masseverbindlichkeiten zu behandeln. Eine quotale Zuordnung der geldwerten Urlaubsansprüche erfolgt nicht mehr.

S. 1613
DB1366572

Kein Anspruch auf Übertragung des Übertragungswerts der betrieblichen Rentenversicherung bei Arbeitgeberwechsel auf Arbeitnehmer

RA/FAArbR Dr. Christoph Fingerle / RA Dr. Andreas Schubert

Das LAG Berlin-Brandenburg hat entschieden, dass einem Arbeitnehmer kein Anspruch aus § 1b Abs. 5 Satz 1 Nr. 2 BetrAVG auf Übertragung des Übertragungswerts der betrieblichen Rentenversicherung bei Arbeitgeberwechsel auf den Arbeitnehmer selbst zusteht.

S. 1614
DB1365142

Ausscheiden als Voraussetzung für den Bezug einer Invaliditätsrente

RiArbG a.D. Dr. Volker Matthießen

Der Übergang von einer entgeltlichen Tätigkeit in einem Arbeitsverhältnis zu einer Erwerbsunfähigkeit vollzieht sich in der Regel sukzessive in Schritten über einen längeren Zeitraum. Hat ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern einer Rente wegen Berufs-/Erwerbsunfähigkeit versprochen, muss in der Versorgungsregelung festgelegt werden, ab wann dieser Anspruch des Arbeitnehmers einsetzt – insbesondere wenn ein formelles Beenden des Arbeitsverhältnisses nicht feststellbar ist. […]

S. 1615
DB1368802

Widerruf eines Teilzeitverlangens nach § 8 TzBfG

BAG, Urteil vom 09.03.2021 – 9 AZR 312/20

S. 1616-1618
DB1370331

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S. M8
DBL1357004

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Nach dem geplanten KöMoG sollen sich PersGes. auf Antrag als optierende Gesellschaften in den Katalog der körperschaftsteuerpflichtigen Gesellschaften aufnehmen lassen können.

S. M9
DBL1369325

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S. M10
DBL1367388

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Das Anlegerschutzstärkungsgesetz wird seinem Namen gerecht. Anbieter und Emittenten von Vermögensanlagen stehen dadurch vor großen Herausforderungen.

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S. M18-M20
DB1370274

Widerruf eines Teilzeitverlangens nach § 8 TzBfG - Widerruf des Teilzeitverlangens vor Ablauf der Stellungnahmefrist des Arbeitgebers – Abändernde Annahme i.S.v. § 150 Abs. 2 BGB
Widerruf eines Teilzeitverlangens nach § 8 TzBfG

Widerruf eines Teilzeitverlangens nach § 8 TzBfG

Widerruf des Teilzeitverlangens vor Ablauf der Stellungnahmefrist des Arbeitgebers – Abändernde Annahme i.S.v. § 150 Abs. 2 BGB

BAG, Urteil vom 09.03.2021 – 9 AZR 312/20

Inhaltsübersicht

  • Sachverhalt
  • Aus den Gründen
  1. 1.

    Der Arbeitnehmer ist an sein Verlangen, die Arbeitszeit nach § 8 Abs. 1 TzBfG zu verringern, bis zum Ablauf der Stellungnahmefrist des Arbeitgebers aus § 8 Abs. 5 Satz 1 TzBfG in der bis zum 31.12.2018 geltenden Fassung vom 21.12.2000 (TzBfG aF) gebunden. Ein Widerrufsrecht steht dem Arbeitnehmer nach Zugang seines Verringerungsantrags nicht zu.

  2. 2.

    Will der Arbeitgeber einen Teilzeitantrag nach § 8 Abs. 1 TzBfG aF nicht uneingeschränkt, sondern nur unter Erweiterungen, Einschränkungen oder sonstigen Änderungen i.S.v. § 150 Abs. 2 BGB annehmen, muss er dies in seiner Stellungnahme eindeutig zum Ausdruck bringen. Andernfalls kommt eine Vertragsänderung nach Maßgabe des Teilzeitbegehrens des Arbeitnehmers zustande.

(Leitsätze des BAG)

Normenkette/referenzierte Vorschrift(en)

BGB § 130 Abs. 1 Satz 2, §§ 145, 147, 150 Abs. 2

TzBfG § 8

Sachverhalt

Die Parteien streiten über den Umfang der Arbeitszeit des Klägers.